Private Wetterstation Attenhofen 466m über NN in der wunderschönen Hallertau (Bayern)

Private Wetterstation Attenhofen



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Frühlingsfreunde müssen wohl bis Mitte April warten


Hallo,

aus der momentan hochwinterlich kalten Wetterlage sollte sich durch eine Milderung in den kommenden Tagen eine spätwinterlich kühle Witterung ergeben.

Aber von vorn:
Die aktuellen Eckpfeiler der Zirkulation spiegeln auch gleichzeitig die Gründe des nochmaligen bzw. andauernden Wintereinbruchs wieder. Hohes Geopotential über Grönland blockiert die Westdrift. Ein korrespondierender Ableger liegt über Skandinavien und führt äußerst frische Luftmassen nach Mitteleuropa. Gleichzeitig liegt ein Cut-off über dem Atlantik, wobei sich eine Tiefdruckrinne über dem Mittelmeerraum bis nach Anatolien zieht. Auffällig ist auch, dass sich der Subtropenhochdruckgürtel sehr weit nach Süden verschoben hat.
Dementsprechend haben wir es mit einer großräumigen Blockadesituation bzw. high-over-low Wetterlage zu tun. Besonders eindrücklich erkennt man die aktuelle Anomalie im NAO-Index, der den niedrigsten Wert seit langem annimmt.

+96h bis +144h:
Eine kräftige Zyklogenese östlich von Neufundland lässt das Cut-off wieder erstarken. Annäherend stationär wird Warmluft in großem Schwall nach Norden transportiert, sodass sich ein erneuter Keil ausbildet. Bei +144h liegt der Keil bei GFS und GEM mit seiner Achse zwischen Grönland und der Biskaya, bei EZ zwischen Island und Großbritannien. UKMO sieht eine abgeschlossene Blase höheren Geopotential im Raum Island. Somit sollte der nächster kühle Abschnitt im Kasten sein.

+192h:
Auffällig ist, dass die groben Druckstrukturen bei den Modellen übereinstimmen. Und das sind genau jene Druckverhältnisse, die ich oben als Grund für die aktuelle Kälteperiode angeführt habe.
Hoher Druck über dem Nordmeer/Raum Island, Cut-off Atlantik nördlich der Azoren, Tiefdruck östlicher Mittelmeerraum, Tiefdruck Neufundland, der das Hoch stützt.

+240h:
Auch hier besteht die Tendenz, dass der Hochdruck nordwestlich von Mitteleuropa liegt. Zudem simulieren die Modelle übereinstimmend einen Tiefdruckkomplex über dem westlichen Atlantik und tieferen Luftdruck im Mittelmeerraum. Diese Konstellation würde die (längere) Fortdauer der kühlen Witterung ermöglichen.

Spinnt man den Gedanken der aktuellen Zirkulationsstörung weiter, so ist es in meinen Augen wahrscheinlich, dass wir aufgrund der aktuellen Anomalien ein Fortbestehen der kühlen Witterung bis Mitte April erwarten müssen. Eine grundlegende Änderung der Großwetterlage hin zu einem milden Frühlingserwachen ist momentan nicht in Sicht. Die Temperaturen pendeln sich bei einstelligen Höchsttemperaturen ein, wobei das Temperaturgefälle zwischen dem milderen Südwesten und dem kühlen Nordosten erhalten bleibt.

Zur Verdeutlichung noch folgende Grafik, die die groben Drucktendenzen in 8 bis 10 Tagen darstellt:


blau = kalte Luftmassen
(Kartenbasis: google maps)



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© Florian Huber

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