Private Wetterstation Attenhofen 466m über NN in der wunderschönen Hallertau (Bayern)

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Nomenklatur am Gewitter (Auszug)


Für alle Freunde der Nomenklatur:

Arcus = so ziemlich alles, was sich an einer konvektiven Wolke zwischen Auf- und Abwindbereich befindet. Also Shelfcloud, Böenfront, Böenkragen etc.
Vorsicht: Nicht mit einer Wallcloud verwechseln.

Shelflcoud = Das Ding mit mehreren laminaren Ebenen (dt. Begriff: Böenkragen)

Rollcloud = Eine abgelöstet Wolkenwalze von einem Gewitter, die um ihre Längsachse rotiert (dt. Begriff: Böenwalze)

Böenfront = Nicht als solches sichtbar, da es nur die Windzunahme und die Böen an sich an der Unterseite des Gewitters zwischen Auf- und Abwindbereich bezeichnet.
Mit dem Begriff "Arcus" macht ihr aber nichts falsch.

Wallcloud = blockartige Absenkung an der Grenze vom Aufwind- zum Abwindbereich. Dort ist der Aufwind dann so stark, dass er die feuchte und kühle Niederschlagsluft in den Aufwind mit einbezieht.

Biberschwanz = Ein Biberschwanz(beaver's tail) bildet sich am Inflow der Wolke. Es verdeutlicht, wie warme Luft über weite Strecken in den Aufwindbereich hineingesogen werden. Es ist als lange durchgängig kondensierte, glatte, und meist abgerundete (also keine Kanten und Ecken, wie bei einem Biberschwanz halt). Ferner ist er flach und breit. Eine sehr starke Superzelle bildet eine solche Wolkenformation aus, die dann auf einen organisierten und starken Aufwind hindeutet.

Tailcloud: Eine Tailcloud (dt. Schwanzwolke) bildet sich im Bereich des stärksten Aufwindes innerhalb einer (Super-)Zelle aus. Denn ein gut organisiertes Gewitter (meist Superzelle) hat einen gut getrennten Aufwindbereich (dunkle Wolkenbasen) und Abwindbereich (Niederschlag). Bei einem besonders starken und organisierten Aufwind bildet sich Wallcloud aus, bei der die angesaugte Luft eher kondensiert, weshalb die Wallcloud ihr typisch blockartig an der Zelle angebrachtes Aussehen hat. Ist nun der Aufwind derartig stark, dass er sogar Luft aus den Abwindbereich (feucht, Regen) in den Aufwindbereich zieht ist dieser so feucht, dass er noch auf dem Weg zur Wallcloud kondensiert. Das sieht dann etwa so aus wie eine rechteckige Wallcloud, bei der eine kompakte Spitze in Richtung des Abwindbereiches zeigt. Man kann auch sagen, dass sich bei einer Tailcloud die Wallcloud in Richtung des Niederschlags streckt oder "zieht".

Unterscheiden kann man Biberschwanz und Taailcloud gut mit Hilfe des Höhenniveaus. Nur die Tailcloud befindet sich auf exakt der selben Höhe (hat die selbe Wolkenuntergrenze) wie eine Wallcloud. Befindet sich ein Band aber sichtbar höher und läuft dann in den Inflow, handelt es sich um einen Biberschwanz.

Beispiele zur Unterscheidung von Biberschwanz und Tailcloud:

Biberschwanz:

Quelle: wetter-foto.de


Quelle: stormeffects.com


Tailcloud:

Quelle: extremeinstability.com


Quelle: freepages.misc.rootsweb.ancestry.com




Mammatus: Die Entstehung und Ursachen von Mammatus-Wolken:
Turbulenz spielt bei der Mammatus-Entstehung keine ursächliche Rolle, sie ist vielmehr in Form von Konvektion eine Folge anderer Prozesse.
Es wird angenommen, dass drei Faktoren ausschlaggebend sind: Absinken der Wolkenuntergrenze, ausfallende Hydrometeore sowie deren Verdunstung. Alles zusammen bewirkt eine Labilisierung, die zu konvektiven Umlagerungen führt. Es wird vermutet, dass der Auslöser dabei Gravity-Waves (genauer Kelvin-Helmholtz Waves) sind.

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© Florian Huber

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