Private Wetterstation Attenhofen 466m über NN in der wunderschönen Hallertau (Bayern)

Private Wetterstation Attenhofen



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Zum Klimawandel, dem Wetterchaos und Verschwörungstheorien

Im Volksmund tauchen immer wieder folgende Aussagen auf:
"Das Wetter wird immer schlimmer!"
"Die Unwetter werden jedes Jahr heftiger!"
"Schuld daran ist nur der Klimawandel!"
"Das Wetter wird gezielt und effizient beeinflusst, z.B. durch Chemtrails und HAARP!"

Eine Antwort auf diese Aussagen biete ich in dieser Stellungnahme:

Wir leben heutzutage in einer digitalisierten und vernetzten Welt. Früher hätte niemand irgendein Wetterereignis dokumentiert, es sei denn, wenn das ganze Dorf plattgemacht wurde. Folglich hat auch keine externe Person mitbekommen, was am Ort A, B oder C am Tag X für ein Wetterchen war. Außerdem gab es damals auch kein Internet, in welchem man heute alles archivieren und sammeln kann. Oder hat früher irgendjemand alle Zeitungsartikel zum Thema Wetter oder Unwetter gesammelt? Selbst wenn diese Vermutung zutreffen würde, könnte man die erhobenen Daten nicht finden, da sie höchstwahrscheinlich nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Hätten Sie ohne Medien von den Unwettern in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen oder Österreich Ende Juni und Anfang Juli 2012 gehört? Wahrscheinlich würde man es nicht mal mitbekommen, wenn ein Ort in 10 km Entfernung absäuft, wenn man nichts mit diesem zu tun hätte - also quasi kein Waren- und Informationsfluss und damit auch kein Austausch zwischen den Orten stattfinden würde.

Der Wirbel - welcher fast schon einen Hype annimmt - um das Wetter lässt sich darauf zurückzuführen, dass die heutige Gesellschaft und Infrastruktur sehr empfindlich ist. Beispielsweise reicht in der versiegelten Stadt ein Starkregen von 30 mm in relativ kurzer Zeit, damit die Kanalisation überfordert ist. Das überschüssige Wasser lässt dann Bäche und Flüsse über die Ufer treten und tritt in Keller und Wohnungen ein. Auf dem Land würde der Niederschlag durch die größtenteils unberührte Natur einfach oberflächlich abfließen bzw. ein Teil davon versickern. Weil aber durch Urbanisierung, Suburbanisierung und Verstädterung immer mehr versiegelte Areale geschaffen wurden, in welchen Starkregen nur schlecht abfließen kann, hat das natürlich dementsprechend negative Folgen. Und wenn dann Teile einer Stadt überschwemmt sind, dann findet man das folglich am Tag darauf in den Medien. Die bei doppelter Niederschlagsmenge unter Wasser stehende Wiese in der abgelegenen Peripherie interessiert dagegen keinen.

Außerdem gibt es heutzutage kaum noch Leute in der Bevölkerung, die einen Umgang mit dem Wetter haben und selbiges deuten können. Als die Landwirtschaft noch den wichtigsten Wirtschafts- und Erwerbszweig darstellte, waren die vielen Bauern und Arbeiter allesamt vom Wetter und dessen Erscheinungen abhängig. Darum hat man sich auch vermehrt mit diesem auseinandergesetzt und konnte z.B. Wolken deuten und daraus Wetterumschwünge interpretieren. Fragen Sie mal heute auf der Fußgängerzone Passanten nach den aktuellen Wolken am Himmel und deren Bedeutung! Ahnungslosigkeit und Desinteresse werden die überwiegende Mehrzahl der Reaktionen widerspiegeln. Weil kein Bürger mehr zwingend Ahnung über das Wetter benötigt, da dieser den gesamten Input von den Medien bekommt, eignet er sich auch kein meteorologisches Wissen darüber an. Wir reden hier über den Normalbürger und nicht über die überaus vernachlässigbare Zahl an Hobbymeteorologen, die sich in eigenen Foren organisieren und austauschen.
Zudem werden durch die Stormchaser viele Unwetterbilder verbreitet. Früher hätte man überhaupt keine Chance zu sehen, wie am Ort X in 500 km Entfernung ein Gewitteraufzug aussieht. Heute lässt sich das mühelos einrichten und mit der passenden Überschrift auch noch besser verbreiten. Der Bürger der diese Bilder nun häufiger im Internet und in der Tageszeitung sieht (aber nicht an seinem Wohnort), denkt sich ergo: mehr Unwetterbilder, mehr Unwetter. Dieser Fakt liegt allerdings daran, dass die Erfassung von skurilen Wolkenformationen durch die Verbreitung von fotofähigen Geräten (Kamera, Handy) bedeutend erleichtert wurde. Durch die digitale Vernetzung des Planeten können die gerade eben geschossenen Bilder unverzüglich über diverse Medien mit der kompletten Welt geteillt werden, z. B. mit dem Internet über Facebook und Foren, Tageszeitungen, Radiostationen, Fernsehanstalten uvm.

Letzteres macht natürlich eine Manipulation leicht. Wenn man keine Ahnung von etwas hat, dann kann selbige mit einer einfließenden Propaganda verzerrt bzw. verfälscht werden. Da die ganze Klimawandelgeschichte sowieso allgegenwärtig ist und von den Medien zusätzlich aufgepusht wird, können Wetterereignisse, die vom Durchschnitt abweichen, immer auf diesen abgewetzt werden. Nach dem Motto vieler Bürger war anscheinend früher immer alles Friede-Freude-Eierkuchen und seitdem es den Klimawandel gibt, kann man jedes Unwetter auf diesen schieben. Durch die verzerrte selektive Wahrnehmung und der Präsenz von weltweiten Wetteranomalien in den Medien wird beim Ottonormalverbraucher der Eindruck erweckt, dass der Klimawandel an allen auftretenden Wetterereignissen Schuld ist. Diese Art der Berichterstattung verfälscht aber die allgemeinen Gegebenheiten von Wetter und Klima.

Da wir in einer Welt leben, die größtenteils Meinungsfreiheit zulässt, darf folglich natürlich jeder seinen Stiefel glauben und verbreiten. Zum Problem wird das dann, wenn der Verbreiter irgendeinen Schwachsinn verzapft, welcher relativ eingänig für das Volk ist. Ein Kondensstreifen lässt sich fälschlicherweise nämlich viel leichter erklären, wenn man schreibt, dass Flugzeuge diese manchmal versprühen und dass das giftig ist. Das hat nämlich dann auch gleich eine Alarmwirkung auf den Bürger: "Huch, giftig?!" Sowas bleibt dann natürlich auch bei der Bevölkerung hängen. Und jetzt erklären Sie mal den Leuten die Entstehung von Kondensstreifen mit Physik der Atmosphäre und Thermodynamik. Weil die korrekte Erläuterung jedoch ein breites Spektrum an Vorkenntnissen voraussetzt, wird die wissenschaftliche Erklärung beim Normalbürger kaum Anklang finden bzw. hängenbleiben. Da die wissenschaftliche Erklärung eines Tatbestandes eigentlich immer schwierigier ist als die dazu verbreitete Verschwörungstheroie, findet letztere bei den Leuten auch mehr Affinität. Das führt dann leider dazu, dass die Leute den Verschwörungstheorien wie Chemtrails verfallen, diese dann sektenartig glauben und verbreiten.



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